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Definition zu: Tipps zum Umgang mit Antibiotika

Antibiotika: Richtige Einnahme (Quelle: gesundheit.de)

Das Wort Antibiotika stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „gegen das Leben“. Doch geht es nicht dem, der sie einnimmt an den Kragen, sondern den Keimen, die ihm das Leben schwer machen. Antibiotika sind nach wie vor eine Wunderwaffe, die Leben retten können. Allerdings müssen sie dafür richtig eingesetzt werden.

Es gibt zahlreiche Mikroorganismen, die Infektionen verursachen – vor allem Bakterien und Viren, aber auch Pilze und andere. Doch Antibiotika wirken ausschließlich gegen Bakterien! Das liegt daran, dass Bakterien und Viren sehr unterschiedlich sind. So werden Bakterien bis zu 0,002 mm groß, haben einen eigenen Stoffwechsel und können auf künstlichen Nährböden gezüchtet werden. Viren dagegen sind ungefähr hundert Mal kleiner als Bakterien und können nicht selbstständig existieren, sie sind auf so genannte Wirtszellen angewiesen.

Antibiotika greifen unter anderem an der Zellwand oder dem Stoffwechsel der Bakterien an – gegen Viren dagegen, die sich in den menschlichen Zellen einnisten, können sie nichts ausrichten. Wichtig ist dieses Wissen vor allem im Zusammenhang mit Erkältungskrankheiten: Diese werden überwiegend durch Viren verursacht – und dann helfen keine Antibiotika.

Einnahme von Antibiotika – ganz wichtig: Ein Antibiotikum muss immer bis zum Schluss der vorgegebenen Einnahmezeit aufgebraucht werden. Die verordnete Anwendung, enthaltene Wirkstoffmenge und Einnahmezeit sind dabei vom Arzt auf die vorliegende Infektion und möglicherweise vorhandene Allergien und Begleiterkrankungen abgestimmt. Tritt nach den ersten Tagen eine Besserung ein, deutet dies darauf hin, dass das Antibiotikum gut wirksam ist.

Dennoch muss die Arznei immer so lange eingenommen werden, wie der Arzt es verordnet hat. Nur so werden wirklich alle Bakterien zerstört und Resistenzen der Keime vermieden. Weitere wichtige Einnahmevorschriften sind:
Die vorgeschriebenen Abstände zwischen den Einnahmen muss eingehalten werden. Nur so ist gewährleistet, dass der Wirkstoffspiegel im Körper konstant hoch gehalten wird. „Dreimal täglich“ bedeutet also: alle acht Stunden eine Dosis.

richtige Einnahme: Antibiotika sollten mit Wasser eingenommen werden, denn Milch oder andere Lebensmittel können die Wirkung vermindern. Empfohlen wird ein ganzes Glas Wasser zu trinken. Zwischen dem Genuss von Milch/Milchprodukten und der Antibiotika-Einnahme sollten mindestens zwei Stunden liegen.

Genauer Einnahmezeitpunkt: inzwischen gibt es unterschiedliche Wirkstoffgruppen von Antibiotika. Aus diesem Grund kann es auch keine allgemein gültigen Regeln zum Einnahmezeitpunkt geben. Einige Antibiotika müssen nüchtern eingenommen werden, andere wiederum zum Essen. Wann genau Ihr Medikament eingenommen werden soll, sagt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker; Sie finden diese Information auch auf dem Beipackzettel.

Wechselwirkungen: wer zusätzlich andere Medikamente einnimmt, sollte wegen möglicher Wechselwirkungen beim Arzt nachfragen.

Große Tabletten besser schlucken: Antibiotika – vor allem in höheren Dosierungen – sind oft sehr groß und dürfen häufig, z. B. wegen bestimmter Tablettenüberzüge, nicht zerkleinert werden (lässt sich der Packungsbeilage entnehmen). Vielen Menschen fällt es jedoch schwer, große Tabletten zu schlucken.

Falls sich die Anwendung nicht auf eine andere Zubereitungsart wie Saft umstellen lässt, helfen einige Tricks:
– bereits vor der Einnahme einen Schluck Wasser trinken, damit die Schleimhaut gut befeuchtet wird.
– anschließend die Tablette so weit wie möglich nach hinten auf die Zunge legen und mit einem ganzen Glas
Wasser herunterspülen.
– den Kopf beim Schlucken leicht nach vorn (!) neigen.

Nebenwirkung – Antibiotika und Durchfall: Antibiotika können durch ihre Wirkungsweise auch Nebenwirkungen verursachen. Für den Menschen nützliche Bakterien leben z. B. in der Mundhöhle, aber auch in unserem Darm. Dort sorgen sie dafür, dass die Nahrung richtig verdaut wird. Wer ein Antibiotikum einnehmen muss, bekämpft damit nicht nur die gefährlichen, sondern auch die nützlichen Bakterien. So kann z. B. die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten. Störungen wie weiche Stühle oder gar Durchfall sind unter der Einnahme von Antibiotika nicht selten zu beobachten.

Normalerweise wird nach Beendigung der Therapie schnell wieder eine normale Darmfunktion erreicht. Wer jedoch Probleme hat, kann zur Regeneration der Darmflora in der Apotheke spezielle Präparate erwerben, z. B. Hefekulturen aus Saccharomyces boulardii oder Bakterienextrakten aus Lactobacillus, Bifidobacterium und Escherichia coli.

Entsorgung von Antibiotika: bewahren Sie keine angebrochenen Packungen von Antibiotika auf! Zum einen gibt es unterschiedliche Bakterien, die auch mit unterschiedlichen Wirkstoffen therapiert werden; zum anderen wird eine angebrochene Packung den oben genannten Einnahmekriterien nie gerecht werden. Es gilt also: Infekte von einem Arzt abklären lassen; Antibiotika nicht einfach auf Verdacht einnehmen!

Antibiotikaresistenz: bei vielen Bakterien wirken Antibiotika nicht mehr. Der Grund: die Erreger sind gegen die Arzneimittel resistent geworden. Schuld daran ist in vielen Fällen ein zu sorgloser Umgang mit Antibiotika. Wenn z. B. das Medikament vorzeitig abgesetzt wird oder der Patient sich nicht an die Einnahmevorschrift hält, können widerstandsfähige Bakterien überleben und gegen das Mittel resistent werden, also unempfindlich gegen das Antibiotikum.

Deshalb ist es gerade bei Antibiotika so wichtig, die vorgeschriebene Menge im richtigen Abstand über den festgelegten Behandlungszeitraum einzunehmen.
Fazit:
Antibiotika regelmäßig, in ausreichender Dosis nehmen und nicht zu früh absetzen.
Keine Selbsttherapie mit Antibiotika.