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Definition zu: Stress im Beruf

Austausch verbessert die Teamarbeit
Dynamic Graphics/John Foxx/RYF Arbeit ist ein Wort mit langer Geschichte. Es geht vermutlich auf das germanische „arba“ (= Knecht) zurück. Im Althochdeutschen bedeutete es „Mühsal, Plage, Leid“. Heute verstehen wir darunter Erwerbstätigkeit – das, was wir tun, um unseren Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Dass Arbeit mit Belastung verbunden ist, erfahren moderne Arbeitnehmer Tag für Tag am eigenen Leib. Im Berufsleben summieren sich Belastungsfaktoren, die ein Risiko für die Gesundheit darstellen. Eine Forsa-Umfrage der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) ergab, dass 43 Prozent der Erwerbstätigen den Verlust ihres Arbeitsplatzes fürchten. Angst vor eigenen Fehlern im Job haben 33 Prozent. Mobbing fürchten 20 Prozent der Befragten, einen Konflikt mit Chefs und Kollegen 14 Prozent. Dass ihr Arbeitsplatz von Stress und Hektik geprägt ist, gaben 23 Prozent an. Doch nicht nur psychische und soziale, auch körperliche Anforderungen können zur Belastung werden. Folgende Tipps helfen Ihnen, Stress – faktoren im beruflichen Alltag zu erkennen und auszuschalten.

Druck durch Psycho-Stress
Stressempfinden ist individuell. Jeder Mensch nimmt Stress anders wahr und verarbeitet ihn auf unterschiedliche Weise. Was für den einen eine Herausforderung ist, empfindet der andere als unzumutbar. Denn jeder Mensch hat eigene Bewältigungsmöglichkeiten und -strategien. Zeitdruck, Überforderung durch hohes Arbeitstempo, widersprüchliche
Arbeitsanweisungen, unklare Zuständigkeiten und Angst vor Misserfolgen und Kontrolle sind psychisch-mentale Stressoren. Treten diese Belastungen nur vorübergehend auf, können die meisten Arbeitnehmer sie gut bewältigen. Chronischer psychisch-mentaler Stress mündet dagegen häufig in Erschöpfung (Burn-out), Depressionen oder Herzerkrankungen. Echte Energiefresser sind außerdem hohe Selbstkontrollanforderungen. Sie sind charakteristisch für Tätigkeiten, bei denen Arbeitnehmer ihre Emotionen ständig verbergen müssen. Ein typisches Beispiel ist die Stewardess, die gegenüber allen Fluggästen freundlich lächelnd auftreten muss – egal ob sie es mit dem sympathischen Geschäftsmann oder mit alkoholisierten Fußballfans zu tun hat. Auch in Berufen mit Kundenkontakt – in Banken, im Verkauf, im Callcenter – dürfen die Beschäftigten ihre Gefühle nur selten zeigen. „Weitere Belastungsfaktoren sind: spontane Reaktionen unterdrücken, jedes Wort auf die Goldwaage legen müssen, nie ungeduldig werden oder keinerlei Ablenkung nachgeben dürfen“, berichtet Prof. Klaus-Helmut Schmidt, Psychologe am Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund (IfADo). Auch Berufstätige, die ständig gegen die Uhr arbeiten müssen, stehen oft unter Strom. Wenn ein Termin den nächsten jagt, sich die Arbeit auf dem Schreibtisch türmt und Überstunden angesagt sind, helfen folgende Strategien.

Die Lösung: Selbstmanagement

! Sich selbst motivieren. Versuchen Sie, besser mit negativen Emotionen umzugehen. Eine Möglichkeit ist, sich gezielt in positiv erlebte Situationen hineinzuversetzen. Denn eine angenehme Stimmung erleichtert etwa den Umgang mit schwierigen Kunden. Aufbauende Selbstgespräche („Du schaffst das schon“) helfen ebenfalls dabei, herausfordernde Aufgaben zu bewältigen.

! Zeiteinteilung optimieren. Sie kommen mit Ihrer Zeit besser klar, wenn Sie Ihren Arbeitstag konkret durchplanen. Erledigen Sie Ihre Aufgaben nach Priorität, das Wichtigste zuerst. Schieben Sie unangenehme Tätigkeiten nicht auf, sondern setzen Sie sie ganz oben auf Ihre Pflicht-Liste. Wenn diese Dinge erledigt sind, haben Sie den Kopf frei und gleichzeitig ein Erfolgserlebnis. Scheuen Sie sich nicht, Aufgaben an Mitarbeiter zu delegieren. Und wenn Ihr Pensum übervoll ist, sollten Sie einfach auch einmal nein sagen.

! Pausen nicht vergessen. Wer stundenlang vor sich hin schuftet, kommt schnell an den Rand seiner Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Um Ihre Energiereserven wieder aufzufüllen, soll ten Sie die Arbeit öfter unterbrechen. Für eine erholsame Mittagspause brauchen Sie mindestens eine halbe Stunde Zeit, für eine Zwischenpause gut zehn Minuten. Am besten, Sie verlassen dabei Ihren Schreibtisch, um auch räumlich Abstand zu gewinnen. Ideal zum Auftanken in der großen Pause ist ein kurzer Spaziergang. Gut für den kleinen Hunger zwischendurch sind vitaminreiche Snacks, zum Beispiel Salat, Obst, Gemüse oder Joghurt.

! Handlungsspielräume nutzen. Wer sich seine Arbeit zeitlich frei einteilen kann, steht weniger unter Stress. Handlungs- und Entscheidungsspielräume eröffnen die Gelegenheit, Aufgaben dann zu erledigen, wenn man sich dazu besonders in der Lage fühlt. Morgens kreativ sein, nachmittags Schreibkram erledigen? Oder lieber umgekehrt? Nutzen Sie Möglichkeiten, die Reihenfolge von Arbeitsschritten selbst zu bestimmen – oder sprechen Sie mit Ihrem Chef darüber, wie sich die Abläufe individueller gestalten lassen.

! Entspannt in den nächsten Tag. Schnell aus den Federn, eine Tasse Kaffee trinken und dann hektisch das Haus verlassen. Sieht so ein typischer Morgen bei Ihnen aus? Stellen Sie sich den Wecker eine halbe Stunde früher, um entspannter in den Tag zu starten. Füllen Sie die gewonnene Zeit mit Tätigkeiten, die Ihnen Freude bereiten – Zeitung lesen, in Ruhe frühstücken oder joggen. So beginnen Sie den Tag gut gelaunt und mit dem Gefühl, sich schon in aller Frühe etwas gegönnt zu haben.

! Dem Stress davonlaufen. Kommunikationstrainerin und Wirtschaftsmediatorin Sigrid Meuselbach aus Bergisch- Gladbach setzt auf Sport zur Stressbewältigung. „Stresshormone kriegen wir nur über Bewegung wieder los.“ Unser Organismus profitiert von sportlichen Aktivitäten doppelt: Bewegung schützt nicht nur vor Muskelverspannungen, sondern macht auch den Kopf wieder frei für neue Herausforderungen.

Quelle: http://www.gesundheitpro.de